Archiv des Autors: anonym

Erfahrungsbericht Oktober 2018

Mir war schon lange bewusst, dass ich kinky bin und wollte vor 3 Jahren schon zum ersten Mal auf einen Stammtisch. Leider war mein damaliger Freund nicht so ganz an Bord und letzten Endes ließen wir es bleiben. Irgendwie hatte ich dann vergessen, dass eine Szene existiert und habe nur privat gespielt. 2 Jahre später wurde ich durch einen Bekannten wieder auf die Stammtische aufmerksam. Zur selben Zeit lernte ich auch einen Freund kennen, der als Sub spielt und fragte ihn spontan, ob er mich mitnehmen würde. Irgendwann hat es dann auch tatsächlich mal hingehauen.

Mein erster Stammtisch. Natürlich war ich ein wenig aufgeregt und wusste nicht genau, was auf mich zukommt. Oder was ich anziehen sollte. Aber ich wusste schon von Anfang an, dass die Menschen dort freundlich und aufgeschlossen sind, daher hatte ich keine Angst. Wir kamen recht früh an, es war noch sehr leer. Meine Begleitung zeigte mir vor Ort die Räumlichkeiten und gab mir eine kleine Tour. Zuerst kommt man in den großen Bar Raum, dahinter geht es raus & zu den Umkleiden. Natürlich war ich neugierig auf die Spielräume links und rechts von dem Hauptraum, also zeigte er mir diese. Wir setzen und auf eine Liegefläche und schauten 2 Pärchen beim Fesseln und Spielen zu, währenddessen erklärte er mir noch einiges über den Stammtisch und die Szene allgemein. Er stellte mich auch noch einigen Bekannten vor, worum ich sehr dankbar war. Ich bin selbst nicht sehr extrovertiert, aber als aufgeschlossener Mensch kommt man natürlich schnell ins Gespräch und findet Menschen zum Spielen, auch ohne weitere Hilfe. Die Gespräche waren dabei nicht nur auf Kink&BDSM bezogen, die Themen reichten von normalen Smalltalk bis zu wissenschaftlichen Diskussionen. Es gab unglaublich viel zu sehen, von einer kleinen Spanking Show am Andreaskreuz über professionelle Suspension. Wir blieben bis fast zum Schluss und ich hatte die Möglichkeit, unglaublich interessante Menschen kennenzulernen und mit ihnen in Kontakt zu bleiben.

Irgendwie erwartet man mehr eine Sexparty (ich zumindest), aber das ist es nicht. Man kann natürlich auch, wenn man will. Aber es geht ruhiger zu, als das ‘Sin’ im Namen vermuten lässt. Klar, manchmal wird auch heftiger in den Räumen gespielt, aber meistens wirkt es mehr wie eine ästhetische Show. Es ist quasi wie ein Get Together von etwas anders angezogenen und aufgeschlossenen Menschen, die sich ohne Tabu über gemeinsame Interessen austauschen können, an einer außergewöhnlichen Bar, bei dem manchmal interessante Geräusche im Hintergrund hörbar sind. Definitiv ein Ort, an dem ich öfters sein werde.

Erfahrungsbericht April 2018

Bin auf den YoungSin Stammtisch durch eine Freundin gekommen und habe mir direkt die Website angeguckt. Da ich den letzten YoungSin nur um ein paar Tage verpasst hatte und nicht einen Monat warten wollte, habe ich die Orga-Leute angeschrieben, ob ich mich denn nicht vorher mit jemanden treffen könnte, damit mir meine Wissensdurst ein wenig gestillt wird.

Bei dem Treffen habe ich dann tatsächlich viele Antworten bekommen und mir wurde noch mehr klar, dass ich unbedingt zu dem Stammtisch gehen wollte.

Am Abend selber gab es ein paar Anlaufschwierigkeiten. Auf der Seite der Grande Opera wird empfohlen mit der S-Bahn bis Offenbach Marktplatz zu fahren und dann „ein wenig“ zu laufen. Mit hohen Schuhen nicht zu empfehlen. Besser ist die Station Offenbach Hauptbahnhof.

Als Neuling ist es wirklich empfehlenswert ein wenig früher da zu sein, wenn noch nicht so viel los ist. Dann kann man sich in Ruhe alles von der sehr aufmerksamen Orga zeigen lassen, welche auch während des Abends alle noch so kleinen Fragen beantwortet.

Wenn man ein wenig offen ist, lernt man auch schnell neue Menschen kennen und vor Allem eine große Vielfalt, was wirklich super ist! Keiner wird blöd angeguckt, jeder wird so akzeptiert wie man ist.

Ich habe den Abend sehr genossen und werde auf jeden Fall wiederkommen.

Erfahrungsbericht Januar 2018

Es lag schon eine ganze Weile zurück, dass wir uns überlegt haben mit unserer Neigung mal aus dem Schatten zu treten und zum Stammtisch zu gehen. Leider gab es einige Ereignisse, die dazwischen gekommen sind, und so verschob sich alles um Monate.

Und die Aufregung wuchs…

Ich war dankbar, dass ich vorab Kontakt zu einem der Orgas hatte und da schon einige Fragen losgeworden bin. Der Kontakt war ziemlich unaufgeregt und immer freundlich und informativ. Das fand ich sehr beruhigend.

Es spuken ja doch einige merkwürdige Fragen in einem Kopf umher und bevor man sich zu sehr verunsichern lässt, ist es wirklich ratsam schon mal Kontakt aufgebaut zu haben. Vor allem, wenn man sich dann so gut aufgehoben fühlt.

Endlich kommt also der besagte Abend und ich war dankbar, dass wir zu zweit hingehen konnten. Als Paar.

Anfahrt hat prima geklappt und auch den Eingang haben wir gleich gefunden. Uns kam direkt im Hof eine Gruppe von Menschen entgegen, die eindeutig zu leicht bekleidet waren, um an einem Winterabend so über die Straße zu gehen. Wow, ich fand es mutig.

Geparkt und dann ging es los…

Wir trafen auf einen Barraum voller Menschen, die sich gut amüsierten und unterhielten. Dann bahnten wir uns unseren Weg durch die Menschen und wurden auch zur Garderobe gelotst. Danach wieder zurück in den großen Raum.

Es war ein heterogenes Getümmel und ich genoss es die Vielfalt von Menschen zu bestaunen. Freizügig, extravagant oder Fetisch – es war alles vertreten. Und schon gab es Erleichterung auf meine Frage: Was ziehe ich an? Mit meinem schlichten schwarzen Kleid war ich gut beraten. Überhaupt: Schwarz geht immer.

Ich glaube es wäre leichter gewesen, wenn man als Einzelperson kommt. Dann wird man leichter angesprochen oder gesellt sich leichter irgendwo hinzu. Aber es war auch erstmal gut für uns, die erste Stunde zu beobachten und in der Menge unterzugehen. Einfach mal teilhaben. Und wir konnten unsere Eindrücke zu zweit teilen.

Danach haben wir noch ein sehr interessantes Gespräch mit einem Pärchen gefunden und ich mochte den Austausch wirklich sehr gerne. Da würde ich gerne anknüpfen und hören, wie es anderen ergeht und ergangen ist. Der Erfahrungsaustausch im persönlichen Gespräch ist mir wertvoller als ein anonymes Forum und ich hoffe, dass wir noch mehr Menschen des Stammtisches sprechen werden.

Nachdem sich nun alle Aufregung gelegt hat, war es ein gelungener Auftakt. Und ein weiterer Schritt zum Zurechtfinden innerhalb des BDSM.

Erfahrungsbericht April 2017

Ich war schon sehr aufgeregt vor meinem ersten YoungSin Stammtisch, ich wusste ja
schließlich nicht wirklich was auf mich zukommt.
Aber ich hatte ja jemand bekannten an meiner Seite, so dass ich
wenigstens nicht ganz alleine war;
… es wäre wahrscheinlich nicht nötig gewesen, außer für den
Ansporn nicht vor der Tür umzukehren und wirklich hineinzugehen.
Schnell war man durch die Location durchgegangen und in der Umkleide,
um sich fertig zu machen, doch auf dem Weg dorthin blieb man kurz an
interessanten Leuten hängen und direkt nach dem Verlassen der Umkleide,
blieb ich so lange im Gespräch mit der ersten Gruppe hängen, dass
ich verlassen wurde und die Begleitung hineinging, das es noch recht
frisch war.
Nach einigen weiteren Minuten Unterhaltung ging ich nun auch hinein,
um meine Kehle zu befeuchten und was man dort sah war unglaublich,
verschiedene interessante Gestalten die ich auf meinem Weg
hinein nicht wahrgenommen hatte,
vom Kätzchen bis zum Faun, vom tätowierten Oberkörper über Kleider
bis zu heißen Röcken, von dreiteiligen Anzügen bis zum Ganzkörper
Gummioutfit gab es alles – ich war recht froh das ich mit
meinem Outfit gerade so hinein passte, aber es wäre NOCH eleganter
gegangen ohne aufzufallen.
(…)
Ich kehrte wieder zu meiner ersten Gesprächsgruppe zurück, deren
Zusammensetzung sich wieder geändert hatte und stieg in die
Unterhaltung ein.
Doch aus diesem ersten Gespräch hinaus wurde meine Aufmerksamkeit
zerrissen, da sich die Unterhaltung in zwei total verschiedene Fäden
aufspaltete.
Später sah ich auch Menschen, mit wunderschön verknoteten Seilen um
ihre Körper und Menschen in Hand und Fußfesseln, Menschen die an einem
anscheinend eigens dafür montierten Kran an der Decke hingen und es
allem Anschein nach genossen sich dort in der Luft zu drehen.
Ich musste leider viel zu früh gehen, aber ich war lange nicht mehr so
überwältigt gewesen, so viele tolle Leute, so viel Offenheit und so
viele Eindrücke…
Eines steht fest ich muss es nächsten Monat wieder schaffen hinzugehen!

Erfahrungsbericht Februar 2016

Nachdem für mich persönlich feststand, dass ich um das Thema BDSM nicht länger herumkomme, suchte ich im Internet nach einschlägigen Veranstaltungen in der Umgebung. Der YoungSin Stammtisch fiel mir, zum einen aufgrund der Location und zum anderen aufgrund des sehr nahen Termins, direkt ins Auge. Der Termin wurde also direkt in den Kalender eingetragen und eine Fahrmöglichkeit organisiert. Ich meldete mich bei der Orga per E-Mail als Neuling für den Tag an und konnte auch einige Fragen im Voraus klären.
Am Veranstaltungstag selbst war ich dann voller Vorfreude und meine Freunde von den allerschlimmsten Befürchtungen erfüllt, die mitsamt eines Schwalls guter Ratschläge direkt an mich weiter gegeben wurden. Ich hielt und halte jedoch an der Meinung fest, dass das einzig bedenkliche an der Veranstaltung die Gegend ist, sofern man mit dem ÖPNV anreist. In diesem Fall würde ich definitiv empfehlen, bei der Orga nachzufragen, ob man an der Haltestelle abgeholt wird. Der Bahnhof in Offenbach ist vollkommen geschlechtsunabhängig kein Ort, an dem man sich alleine aufhalten sollte.
Da ich ja gefahren wurde, hatte ich dieses Problem aber zum Glück nicht ☺ Die Adresse war sehr leicht zu finden, genauso wie der Eingang zur Grande Opera selbst. Seit einem Umbau liegt der Zugang direkt links hinter der Schranke zum Innenhof mit vielen Parkplätzen. Ein letzter Blick nach rechts und links und ein letzter Verschnaufmoment um die Nerven zu beruhigen und zack, war die Türklingel betätigt und die Tür wurde geöffnet.
Über eine Treppe ging es nach unten und um die Ecke in einen unerwartet großen Raum, der auf den ersten Blick wie eine normale, wenn auch sehr große, Bar aussieht. Da ich recht früh da war, war die Location noch recht leer und mein suchender Blick wurde direkt von einem Mitglied der Orga als „Neuling“ interpretiert. Kurz nach mir kam noch ein weiterer Neuling dazu und gemeinsam gab es dann einige eher allgemeine Infos, Hinweise zur Veranstaltung selber und eine Führung durch die Location. Außer dem großen Hauptraum mit der Bar gibt es noch zwei Bereiche mit diversen Spielmöglichkeiten und Duschen, einen abgeschlossenen Innenhof und einen Garderobebereich mit Schließfächern.
Nach diesem Rundgang entließ die Orga uns Neulinge gewissermaßen in die Freiheit und endlich hatte ich Zeit mir die Anwesenden und das Geschehen um mich herum mal genauer anzuschauen. Kleidungstechnisch konnte ich alles Mögliche ausmachen, die Männer waren Großteils in Stoffhose und Hemd bzw Anzug unterwegs und die Damen in verschiedenen Stadien von stilvoll leicht bekleidet 😉 Personen in Fetischkleidung waren auch anwesend aber in sehr deutlicher Minderheit, sodass die Veranstaltung zwar deutlich als BDSM erkennbar war, aber nicht so, dass man sich als Neuling unwohl fühlen wurde. Dazu passend wurden auch die Machtgefälle in den Beziehungen eher reduziert ausgelebt. Ich hab zwar ab und an jemanden gesehen, der durch die Gegend gejagt wurde oder Handfesseln trug, aber die meisten waren doch damit beschäftigt, sich zu unterhalten. Ich fand dann auch sehr schnell Anschluss und hab einige sehr freundliche und aufgeschlossene Menschen kennen gelernt, so dass die Zeit viel zu schnell verging und ich meinen Abholdienst mehrfach nach hinten vertröstete. Schließlich war es dann aber leider doch Zeit zu gehen und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Stammtisch!

Erfahrungsbericht eines Stammtisch Besuchers:

Ich bin Anfang diesen Jahres nach einer recht langen Pause wieder aktiv in der Szene geworden und dachte mir dann im März, warum versuchst du es nicht mal mit einem Stammtisch? Bis dahin wusste ich nur, dass es Stammtische gibt, hatte aber kein genaues Bild davon und war auch etwas skeptisch und ziemlich gehemmt einen zu Besuchen. Im März hatte ich dann den Entschluss gefasst, einfach mal hinzugehen, frei nach dem Motto: „Wenn‘s kacke ist und du keinen Anschluss findest kannst du ja wieder gehen.“ Also bin ich mit der Bahn nach Offenbach gefahren (das geht echt gut, man steigt in Offenbach am HBF aus und läuft 5 Minuten). Mit dem Auto wäre auch gegangen, allerdings findet man nur kostenpflichtige Parkplätze, die pro Abend 5€ kosten. Achtung: Was ich an bei meinem ersten Abend nicht wusste war, dass es einen Mindestverzehr von ich glaube 5 oder 7€ gibt, da war ich durch Zufall drüber, war mir aber nicht wirklich bewusst. Jedenfalls bin ich hingelaufen und dann in die Location gegangen (sollte man sich vorher auch mal anschauen, sonst steht man vor dem Lieferanteneingang und weiß nicht so recht wohin), aber nach kurzem Suchen habe ich den Eingang gefunden. Als ich reingekommen bin war ich zuerst ein wenig planlos, was wohl die Stammgäste gemerkt haben, denn ich wurde direkt angesprochen und gefragt ob ich das erste Mal hier sei. Ich sagte Ich war schon mal hier, bin aber das erste Mal auf einem Stammtisch und so kam man ins Gespräch und hat sich direkt zu einem Grüppchen dazugesetzt. Der weitere Verlauf des Abends war klasse. Ich habe super viele Leute kennengelernt, alle waren sehr offen, teilweise habe ich auch Leute von früher gesehen, oder (damals noch) Chatbekanntschaften das erste Mal real gesehen. Die Leute sind echt freundlich und wenn man sich benehmen kann dann findet man schnell Anschluss. Inzwischen gehe ich recht regelmäßig zum Young Sin (2 von 3 Abenden) und fühle mich dort sehr wohl. Der Stammtisch selbst ist sehr groß, also es sind immer mehr als 30 Leute da, was dem ganzen auch eher eine Baratmosphäre gibt. Also man steht oder sitzt in Grüppchen zusammen und unterhält sich es gibt keine große Vorstellungsrunde oder sowas. Ich kann jedem nur empfehlen, mal einen Stammtisch auszuprobieren. Man lernt echt schnell Leute kennen und vor allem man ist unter Seinesgleichen, kann sich austauschen und einfach mal man selbst sein und sich ohne Hemmungen mit anderen unterhalten und austauschen.